Bei auffälligem Krebsabstrich oder einer auffälligen Hautveränderung sollte eine Kolposkopie durchgeführt werden.

Unter Kolposkopie versteht man die Betrachtung der Vulva, der Scheide sowie des Gebärmutterhalses mit einer Vergrößerungslupe (Kolposkop). Die Vergrößerungslupe ermöglicht eine genaue Betrachtung und Beurteilung der jeweiligen Veränderung sowie die Durchführung einer gezielten Biopsie (Gewebeprobeentnahme). Bei wiederholt auffälligen Krebsabstrichen sollte in jedem Fall eine Kolposkopie mit Biopsieentnahme erfolgen.

HPV Infektion

Infektionen mit humanem Papilloma-Virus (kurz HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Es sind über 100 verschiedene Virustypen bekannt. Im Laufe des Lebens infizieren sich bis zu 90% aller Frauen mit diesem Virus. Dank unseres Immunsystems wird der Virus in den meisten Fällen eliminiert. Kommt es zur chronischen HPV Infektion so kann dies zu verschiedenen Erkrankungen führen. Die Folge können zum einen die unangenehmen Genitalwarzen (low-risk Virus Typ 6 und 11), zum anderen aber auch Veränderungen am Gebärmutterhals sein. Infektionen mit Hochrisiko- Virustypen (insbesondere Typ 16 und 18) können zum Gebärmutterhalskrebs führen.

In Österreich steht seit 2006 ein Impfstoff zur Verfügung welcher mit hoher Wirksamkeit gegen die wichtigsten HPV Virustypen schützt. Dieser ist für Kinder ab dem 9. Lebensjahr zugelassen.

Vulvaerkrankungen

Veränderungen der Vulva (äußeres Genitale) treten recht häufig auf. Sie sind vielfältig und oft anspruchsvoll in der Diagnose und Behandlung. Zum Krankheitsspektrum gehören

  • Infektionen
  • Dermatosen
  • Lichen sclerosus, Lichen planus
  • Genitalwarzen (HPV Infektion)
  • Krebsvorstufen/Krebserkrankungen
  • Vulvodynie (chronische Schmerzzustände)

Es stehen mehrere lokale Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Bei unklaren Befunden kann mittels Biopsie eine histologische Abklärung der Befunde erfolgen. Wir informieren und begleiten Sie bei diesen Fragestellungen.